Begabtenförderung

„Die Dogmatisierung von „Gleichheit“ und Gleichberechtigung führt dann zu neuer Ungerechtigkeit, wenn damit die Unterschiedlichkeit aus den Augen verloren wird und somit eine optimale Förderung und Entwicklung der Verschiedenen verfehlt wird.“

(Niedersächsisches Kultusministerium, Sept. 2006)


Diesen Gedanken greift das Albrecht-Weinberg-Gymnasium Rhauderfehn auf, indem es in Form von Förderstunden leistungsschwächere Schüler:innen unterstützt.

Leistungsstarke Schüler:innen werden aber ebenso „in den Blick“ genommen. Die Schule versucht sie zu motivieren und ihnen Möglichkeiten zu einer positiven persönlichen Entwicklung zu geben. Dies geschieht durch zahlreiche Angebote, aber auch durch eine Schulphilosophie, die die Eigenständigkeit und Kreativität der Schüler:innen fördert, indem beispielsweise ihr Mitbestimmungsrecht  durch einen Schülerrat unterstützt wird, von Schüler:innen initiierte Projekte begrüßt werden und durch Austauschprogramme interkulturelle Kontakte ermöglicht werden.

Bei Fragen zum Thema oder zu den Angeboten wenden Sie sich/wendet Euch bitte an herma.jans@gymnasium-rhauderfehn.eu

Kooperationsverbund

Das Albrecht-Weinberg Gymnasium Rhauderfehn arbeitet in einem Kooperationsverbund mit den Grundschulen Ostrhauderfehn und Flachsmeer zusammen. Ziel des Verbundes ist ein frühzeitiges Erkennen und kontinuierliches Fördern besonderer Begabungen. Die Arbeit des Kooperationverbundes wird durch eine Steuergruppe koordiniert, in der Vertreter:innen aller Schulen vertreten sind.

Auswahl der Schüler:innen

Die für die Förderung in Frage kommenden Schülerinnen und Schüler werden durch die sie unterrichtenden Lehrkräfte ausgewählt. Dies geschieht in der Regel anlässlich der pädagogischen Dienstbesprechungen. In diesem Gremium kann nicht nur über das Notenbild, sondern auch durch die Beobachtung im Unterricht eine pädagogische Entscheidung zur Empfehlung der Förderung getroffen werden. Besondere Begabungen in einzelnen Fachbereichen können so erkannt und speziell gefördert werden. Intelligenztests und psychologische Gutachten spielen bei der Auswahl der geförderten Schüler:innen  keine Rolle.

Aus Sicht der Schule soll als besonders begabt ein junger Mensch angesehen werden, der dauerhaft Leistungen auf einem oder mehreren Wissensgebieten zeigt, die über das Niveau seines Jahrgangs hinausgehen und der durch ungewöhnliche Äußerungen verblüfft, die auf tiefgehendes Verständnis oder kreative Problemlösung schließen lassen. Einen qualitativen Sprung zwischen Begabten und Hochbegabten gibt es nicht, die Grenzen sind kontinuierlich. An unserer Schule wird deshalb allgemein von besonders Begabten gesprochen.

Die Schülerinnen und Schüler, die in der pädagogischen Dienstbesprechung benannt werden, bekommen die Möglichkeit, aus dem Programm zur Begabtenförderung ein für sie geeignetes Projekt zu wählen (siehe Förderung durch Enrichment).

Förderung durch Enrichment

Als favorisiertes Modell zur Förderung besonders Begabter dient ein sogenanntes Enrichment-Programm. In diesem werden Inhalte thematisiert, die im normalen Unterricht nicht vorkommen. Enrichment („Bereicherung“) ersetzt also nicht das übliche Unterrichtsangebot, sondern es ergänzt es.

Die Enrichmentangebote werden auf unterschiedliche Weise organisiert. Es gibt „Pull-out-Angebote“, AGs oder Blockseminare und auch Mischformen.

Erläuterung zu den Organisationsformen:

  • „Pull-out“
    Schüler:innen arbeiten an einem Wettbewerb oder einem Projekt unter Betreuung einer Lehrkraft während der regulären Unterrichtszeit. Der versäumte Unterrichtsstoff muss selbstständig nachgeholt werden.
  • AG
    Schüler:innen arbeiten in einer AG, die speziell für besonders Begabte eingerichtet wird. Das Lern- und Arbeitstempo sowie das Niveau sind auf „Schnell-Lernende“ abgestimmt. Die Kursstärke sollte eine Größe von 10-12 Personen nicht überschreiten.
  • Blockseminare
    Schüler:innen arbeiten 2-3 Tage intensiv an einem Thema. Sie werden hierfür vom Schulunterricht freigestellt.

Unser Programm des Schuljahres 2023-24 findet sich hier.

Akademien:

Bei den Schüler:innenakademien handelt es sich um außerschulische Programme zur Förderung besonders begabter Schüler:innen. Ihnen wird damit ein Rahmen zur Entfaltung ihrer Kreativität und ihrer Begabungen geboten. Es werden Kurse mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung angeboten.

Deutsche JuniorAkademie  Das Angebot richtet sich an Schüler:innen der Jahrgänge 8-10.

Deutsche Schülerakademie Das Angebot richtet sich an Schüler:innen des 12. Jahrgangs.

Projektberichte:

Hier kann ein Einblick in einzelne Projekte vergangener Schuljahre gewonnen werden:

Förderung durch Acceleration

Acceleration, d.h. das Überspringen eines Schuljahres, zählt ebenfalls zu den Begabtenfördermaßnahmen unserer Schule.

In den Verordnungen über die Durchlässigkeit sowie über Versetzungen und Überweisungen an den allgemein bildenden Schulen (Durchlässigkeits- und Versetzungsverordnung) wird in §6 geregelt, dass auf Beschluss der Klassenkonferenz und mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten ein Schüler einen Schuljahrgang überspringen kann, wenn er nach den gezeigten Leistungen und bei Würdigung der Gesamtpersönlichkeit fähig erscheint, nach einer Übergangszeit in dem künftigen Schuljahrgang erfolgreich mitzuarbeiten.

Die Schüler:innen, die diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, werden intensiv beraten und der Einstieg in die höhere Jahrgangsstufe wird pädagogisch begleitet. Grundsätzlich gilt an unserer Schule jedoch der Grundsatz:

Enrichment vor Acceleration.

Weiterführende Links:

Begabungen erkennen und fördern (Broschüre des niedersächsischen Kultusministeriums)

Unterstützung:

Die Projekte der Begabtenförderung werden vom Förderverein unserer Schule unterstützt.