Workshop mit dem Verfassungsschutz
Was bedeutet „Demokratie“ für uns? Was steht im Grundgesetz? Was sind Gefahren für die Demokratie? Und wie funktioniert Radikalisierung junger Menschen in Zeiten von TikTok und Instagram, aber auch in Zeiten, in denen der Pessimismus unter Jugendlichen zunimmt, wie die Studie „Jugend in Deutschland 2024“ jüngst belegt hat?
Diese und weitere Fragen beantwortete den Schüler*innen des 10. Jahrgangs Frank Ziemann vom Niedersächsischen Verfassungsschutz, der am 06 und 07.05.2024 Gast an unserer Schule war. In dreistündigen Workshops analysierte Ziemann mit den Schüler*innen zahlreiche Videos, in denen z.B. thematisiert wurde, was fehlende Meinungsfreiheit bedeutet. Auf Grundlage dessen erarbeiteten die Zehntklässler*innen den Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und rassistischen Hasskommentaren in Sozialen Medien heraus und untersuchten den Einfluss, den solche Kommentare auf Betroffene haben können. Gemeinsam entwickelten sie Handlungsstrategien für den Umgang mit Hate Speech aus Sicht der Betroffenen, aber auch aus Sicht von vermeintlich unbeteiligten Dritten. Dass unter anderem das Internet eine große Rolle für die Verbreitung von rechtsextremen Inhalten spielt, wurde den Schüler*innen schnell klar, als sie das strategische Vorgehen der sogenannten Neuen Rechten mit den Strategien Alten Rechten verglichen.
Abschließend wurden die Klassen, die sehr motiviert mitgearbeitet haben, mit dem Fallbeispiel eines Jugendlichen konfrontiert, der in die Fänge des den Rechts-/Linksextremismus bzw. des Islamismus geraten ist. Das Beispiel zeigte eindrücklich, dass sich die Radikalisierungsprozesse extremistischer Gruppierungen durchaus ähneln.
Ziemann begeisterte die jungen Menschen mit seiner offenen Art, die angeregte Diskussionen ermöglichte. Die Schüler*innen waren sich einig darüber, dass der Workshop auch im kommenden Jahr wiederholt werden sollte, um sich bewusst machen zu können, welchen Wert die Demokratie für das Individuum, aber auch für die Gesamtgesellschaft hat.