Gedenken zum 9. November

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 versammelten sich am 9. November diesmal besonders viele Menschen, um auf den Spuren der ehemaligen jüdischen Familien Rhauderfehns an deren unfassbares Schicksal zu erinnern. In diesem Jahr war das Gymnasium Rhauderfehn in besonderer Weise beteiligt: Schülerinnen des Geschichtskurses ge419 (Jahrgang 11, Leitung Frau Chudzinski-Schubert) trugen an den „Stolpersteinen“, die vor den früheren Wohnstätten der Familien verlegt worden sind, Einzelheiten aus deren Leben vor.

 

Cohen Gumpertz Weinberg2

An den „Stolpersteinen“ wurden Rosen niedergelegt.

Weinberg Stolpersteine2

Zum Abschluss trug die Religionslehrerin Frau Jochim ein jüdisches Lied vor. In den vergangenen Jahren hatte das vom letzten überlebenden Rhauderfehner Juden Albrecht Weinberg vorgetragene Kaddisch-Gebet den Abschluss der würdigen Gedenkveranstaltung gebildet; doch in diesem Jahr konnte der 92-Jährige leider aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.

Gesang

Schulleiterin Frau Janssen lud die Anwesenden im Anschluss zu einer Kaffeetafel ins Gymnasium ein. Gleichzeitig erneute sie den Spendenaufruf, den das Gymnasium gemeinsam mit dem Bürgermeister Herrn Müller im Vorfeld der Gedenkveranstaltung initiiert hatte: Zu Ehren Herrn Weinbergs, so hatte Frau Chudzinski-Schubert vorgeschlagen, sollen in Israel Bäume angepflanzt werden. Der „Jüdische Nationalfonds“ führt dort seit Jahren Aufforstungsprogramme durch. In der Negev-Wüste (Kartenausschnitt) gibt es seit den 90er Jahren einen Wald der deutschen Länder. Hier soll jetzt eine Fläche für Baumspenden aus Rhauderfehn und Umgebung vorgesehen werden. Bis zum 9. November waren bereits Spenden im Umfang von 325 Bäumen zusammengekommen.

Spendenaufruf SpendenaktionSchuleUrkunde Kaffeetafel ProminenzKaffeetafel Schüler

Die Besucher erhielten außerdem die Gelegenheit, die ständige Ausstellung zu Ehren Herrn Weinbergs im „Raum der Stille“ des Gymnasiums sowie eine ergänzende Ausstellung von Schülern der benachbarten Realschule zu besuchen; hier standen Schüler/innen für weitere Informationen bereit.

Aussstellung FotosWeinberg Ausstellung KRO

Am nächsten Tag erschien ein ausführlicher Bericht im General-Anzeiger.

 

(Fotos: Marion Janßen, General-Anzeiger)